Die digitale Transformation von Unternehmen schreitet in der Region Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) dank der symbiotischen Beziehungen zwischen Unternehmen und Service Providern voran. Laut der Equinix Tech Trends Survey 2020–2021 migrieren beispielsweise fast die Hälfte (47 %) der IT-Fachleute in der Region EMEA kritische Anwendungen zu Cloud Service Providern (CSPs), um ihren Wettbewerbsvorteil zu erhöhen.
Dabei ist die Vernetzung mit CSPs im Ökosystem nur die Spitze des Eisbergs. Marktführende Unternehmen in der Region EMEA stärken ihre digitalen Strategien – sowohl im Digital Core als auch an der Edge – zunehmend durch die Interconnection[i] mit der digitalen Infrastruktur von Service Providern[ii]. Die Interconnection-Bandbreite[iii] für diese Interaktionen soll Vorhersagen zufolge zwischen 2020 und 2024 64 % der geschätzten Gesamtkapazität in der Region ausmachen. Dies ergab eine neue Studie, über die in der fünften Ausgabe des Global Interconnection Index (GXI) berichtet wird.
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View GXI Volume 5Interconnection zu Service Providern beschleunigt die digitale Transformation von Unternehmen
Der 5. Ausgabe des GXI zufolge ist in der Region EMEA bis 2024 ein Wachstum der Interconnection-Bandbreiteiii von 46 % (CAGR) zu erwarten – dies entspräche einem Anteil von 25 % an der gesamten Interconnection-Bandbreitenkapazität weltweit. Die vor Kurzem von Equinix veröffentlichte weltweit durchgeführte Branchenforschung stellt Prognosen darüber an, wie Organisationen die Interconnection-Bandbreite und eine verteilte Infrastruktur nutzen, um die globale digitale Wirtschaft zu entwickeln und zu skalieren.
Während der Pandemie mussten die Service Provider in der Region EMEA ihre Kapazitäten deutlich ausweiten, um der hohen Nachfrage durch Unternehmen gerecht zu werden. Deshalb stellten die Service Provider in der Region EMEA 20 % mehr digitale Infrastruktur bereit als in anderen Regionen weltweit. Das hohe Bereitstellungsvolumen bei der digitalen Infrastruktur durch die Service Provider in der Region EMEA bildet die Grundlage für das beschleunigte Wachstum der Interconnection-Bandbreite und sorgt dafür, dass Unternehmen ihre Digital-Fist-Strategien schneller umsetzen können.
EMEA-Prognose zeigt zunehmende Verteilung der digitalen Infrastruktur und Ökosystem-Interconnection am Digital Core und an der Edge
Der GXI informiert sowohl Unternehmen als auch Service Provider darüber, wo die größten Wachstumschancen im Bereich der digitalen Infrastruktur nach Branchen und Ballungsräumen liegen. Dies unterstützt sie bei der Planung ihrer digitalen Expansionsstrategien. Zum Beispiel verzeichnen die Core- und Edge-Standorte in der Region EMEA ein schnelles Wachstum und erstrecken sich auf mehrere Ballungsräume und Branchen-Ökosysteme. Digital Core-Standorte befinden sich dort, wo Unternehmen den Grundstein für ihre digitale Plattform legen. Digital Edge-Standorte sind hingegen dort angesiedelt, wo Unternehmen eine lokale Nähe zum Kunden, zu Mitarbeitern, zu Endgeräten und intelligenten Abläufen bereitstellen. Aus konzeptioneller Sicht umfasst der Digital Core die Standorte für Unternehmensnetzwerke, Multiclouds und regionale Backend-Dateninfrastrukturen und die Edge Standorte befinden sich nahe an bestimmten Konzentrationspunkten im Ökosystem – das garantiert Netzwerkdichte, zieht Daten an und generiert Mehrwert. Je nach Standorten der Mitarbeiter, Partner und Kunden eines Unternehmens definieren diese ihre Core- und Edge-Standorte jedoch vollkommen flexibel – dasselbe gilt auch für die Interconnection-Anforderungen mit bestimmten Ökosystempartnern in allen Ballungsräumen.
- Den Core-Standorten wird ein Wachstum von 45 % (CAGR) auf 3.994 Tbit/s prognostiziert. Dies entspricht 75 % der regionalen Prognose.
- Es wird erwartet, dass die Kapazität der Interconnection-Bandbreite an Edge-Standorten um 10 % schneller steigt als in Core-Ballungsräumen, um den steigenden Bedarf für eine lokale Partizipation und die Aufrechterhaltung der regionalen Compliance zu unterstützen.
Laut Prognosen des GXI werden die sogenannten FLAP-Ballungsräume (Frankfurt, London, Amsterdam und Paris) bis 2024 mit 75 % am regionalen Mix den größten Anteil an der gesamten Interconnection-Bandbreitenkapazität in der Region EMEA ausmachen. Paris ist mit 47 % (CAGR) der am schnellsten wachsende Core-Ballungsraum in der Region EMEA und die drei Edge-Standorte mit dem schnellsten Wachstum sind Dubai (60 % CAGR), Dublin (58 % CAGR) und Madrid (56 % CAGR).
Die Nachfrage nach Core- und Edge-Interconnection-Bandbreite in der Region EMEA wird ebenso durch die steigende Anzahl von Anlandesystemen für Unterseekabel gefördert, die den Traffic für Telekommunikation, Hyperscale-Anbieter sowie für Content und Digital Media um die Welt senden. Neue Projekte zur Verlegung von Unterseekabeln zwischen Kontinenten, wie EllaLink zur Verbindung von Lateinamerika und Europa, und 2Africa, das als „Kabel des Lebens“ bezeichnet wird, zur Verbindung von Afrika, Europa und dem Nahen Osten, wird die Nachfrage nach digitaler Infrastruktur und Ökosystem-Interconnection in wichtigen Core- und Edge-Ballungsräumen in der Region EMEA steigen lassen.
Auch an Edge-Standorten kommt es zu einer Zunahme bei Cloud- und IT- sowie Hyperscale-Anbietern, welche Unternehmen bei der Einhaltung der regionalen Compliance unterstützen und deren lokale Präsenz erhöhen werden. Hybrid-Multicloud bildet im Rahmen der Digital-First-Strategien von Unternehmen einen wichtigen Bestandteil, da diese Technologie die digitale Transformation und das Wachstum beschleunigt.
Digitale Transformation – führende Ökosysteme in der Region EMEA
Enterprise-Ökosysteme machen 36 % des Interconnection-Bandbreiten-Mix in der Region EMEA aus. Die Service Provider ermöglichen ein Unternehmenswachstums und sind im Durchschnitt an zwei Core- und vier Edge-Standorten in der Region präsent.
Die folgenden Service Provider und Unternehmen sind führende Beispiele bei der Bereitstellung digitaler Infrastrukturen:
Telekommunikation
Telekommunikationsanbieter allein machen 32 % des globalen Mix der Interconnection-Bandbreite in der Region EMEA aus – bis 2024 1.737 Tb/s und ein Wachstum von 45 % (CAGR). Der EMEA Channel Partner des Jahres von Equinix, Orange Business Services (OBS), ist in 25 Equinix-Ballungsräumen in 16 Ländern präsent und nutzt Equinix Fabric™ mit dem globalen OBS-Netzwerk, um Unternehmen sicher und zuverlässig eine Interconnection mit führenden Netzwerk- und Cloud-Providern zu ermöglichen. 2020 kam es bei OBS zu einem deutlichen globalen Wachstum, vor allem in der Region EMEA, und das Unternehmen bot gemeinsame Anwendungsfälle in den Bereichen WAN-Modernisierung, Hybrid Multicloud, M&A-Integration, agile Rechenzentrumsinfrastruktur und digitales Geschäft an.
Finanzdienstleistungen
In der Region EMEA benötigt die Branche der Finanzdienstleistungen mit 18 % des regionalen Mix die höchste Kapazität der Enterprise-Interconnection-Bandbreite. London und Frankfurt sind die größten Ballungsräume in EMEA in den Branchen Banken und Versicherungen sowie Wertpapiere und Handel. In der Versicherungsbranche kommt es zu immer mehr Veränderungen, die Vorschriften werden zunehmend restriktiver und neue digitale Wettbewerber üben Druck auf traditionelle Umsatzströme von Versicherungen aus, weshalb Interconnection in dieser Branche immer wichtiger wird, um die digitale Transformation voranzutreiben.
Öffentlicher Sektor
Der öffentliche Sektor war bei der digitalen Transformation in der Region EMEA einen Schritt hinterher. Er holt jedoch schnell auf. Es wird prognostiziert, dass es sich dabei um die Branche mit dem schnellsten Wachstum handelt mit einer jährlichen Steigerung der Interconnection-Bandbreite von 54 % bis 2024. Beispielsweise werden Milliarden von Euro für den Ausbau der Schieneninfrastruktur ausgegeben. Nationale Regierungen investieren in schnellere Intercity-Züge, die Elektrifizierung des Schienenverkehrs und flexible Zugkonzepte für Pendler. Ziel ist es hierbei, mehr Fahrgäste, in mehr Zügen zu befördern, die regelmäßiger verkehren, pünktlich ankommen und dabei noch günstiger sind.
Siemens, ein führendes Unternehmen im Bereich Konstruktionslösungen für die weltweite Eisenbahnindustrie, nutzt Daten von über 300 Sensoren in jedem Zug und bezieht historische Daten ein, um den Ausfall von Bauteilen vorherzusagen. Das international tätige Unternehmen muss sicherstellen, dass die Daten gemäß den lokalen Gesetzen so kosteneffektiv wie möglich gespeichert werden.
Um Siemens bei diesen Herausforderungen zu unterstützen, zog Teradata Equinix als Partner hinzu. Dies ermöglichte einen Interconnection-First-Ansatz für dessen Cloud-basierte Active-Disaster-Recovery-Lösung. Durch die Bereitstellung auf Platform Equinix® mit Teradata veränderte Siemens die Architektur seiner IT-Service-Management-Infrastruktur von Grund auf, um sich einen digitalen Vorteil zu sichern. Dabei wurden digitale und Cloud-Technologien integriert sowie die Automation optimiert, die Zuverlässigkeit verbessert und die Leistung gesteigert.
Unsere Kunden kommen mit weniger Zügen weiter. Data Analytics kann die Ursachenanalyse beschleunigen und damit die Arbeitszeit verkürzen. Alles dreht sich um die Steigerung der Betriebszeit und die Vermeidung ungeplanter Ausfälle. Wenn wir Vorfälle früh genug vorhersagen können, sind wir – und unsere Kunden – in der Lage, zu reagieren.”- Gerhard Kress, Vize-Präsident der IoT-Plattform, Siemens
In der 5. Ausgabe des GXI-Reports erfahren Sie, wie Sie durch die Ausarbeitung von Strategien für den Digital Core, das Ökosystem und die Edge eine digitale Infrastruktur aufbauen, die einem Digital-First-Anspruch gerecht wird.
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[i] Service Providers include: Telecommunications, Cloud & IT Service, Hyperscaler Providers, and Content & Digital Media.
[ii] Interconnection bandwidth is a measure, calculated in bits/sec, of the capacity provisioned to privately and directly exchange traffic between two parties, inside carrier-neutral colocation data centers.
[iii] Interconnection is the direct and private traffic exchange between two or more parties, inside a carrier-neutral colocation data center.